Hallo Imri. Du warst bereits die letzten beiden Jahre beim Eurovision Song Contest dabei, als Chorsänger und Tänzer. Warum hast du dich erst jetzt dazu entschlossen dein Glück an vorderster Front zu versuchen?

Manchmal dauert es eben etwas länger, wie du sicher aus eigener Erfahrung weißt, bis man dazu bereit ist den letzten Schritt zu gehen. Schon als Kind hatte ich den Traum Sänger zu werden. Anfangs war ich damit zufrieden mich bei den Auftritten von Nadav Guedj und Hovi Star mich nur im Hintergrund der Bühne bzw. im Schatten der Interpreten aufzuhalten. Der ESC war eine großartige Erfahrung. Aber irgendwann wollte ich den ganzen Kuchen. Ich wollte in vorderster Front stehen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen es einfach zu versuchen. Ich bin stolz und glücklich, dass ich das nun geschafft habe und Israel beim Eurovision Song Contest 2017 vertreten werde.

Konnten dir Nadav und Hovi ein paar nützliche Tipps für die Vorbereitungen auf Kiew geben?

Ja, das haben sie tatsächlich. Hovi und ich sind seit letztem Jahr ziemlich dicke Freunde. Wir sprechen praktisch über nichts anderes als meine Teilnahme in Kiew (lacht). Er hat mir sehr weiter geholfen und mir viele gute und nützliche Tipps gegeben. Wir stehen diesbezüglich beinahe in täglichem Kontakt. Wir sprechen und lachen viel darüber.

Hovi hatte, wie auch du, eine schwere Kindheit und wurde während seiner Schulzeit gemobbt und gehänselt. Versteht ihr euch deswegen so gut?

Ich denke, dies ist nur einer der Gründe warum wir so gute Freunde sind. Wir ticken ähnlich, haben ähnliche Interessen und sind einfach auf einer Wellenlänge. Ich mag ihn sehr und bin glücklich, dass ich ihn im letzten Jahr bei seinem Auftritt in Stockholm begleiten und unterstützen konnte.

Magst du den Stil deines Liedes "I Feel Alive"? Ist dies die Art von Musik, die du selbst gerne hörst und gerne singst?

Würde mir der Song nicht gefallen, dann würde ich ganz sicher nicht mit ihm antreten. Es gab zwar ein spezielles Auswahlkomitee in Israel, welches über den Song entschieden hat. Dies geschah jedoch in Absprache mit mir, ich wurde in die Entscheidung mit einbezogen. Andernfalls könnte ich den Song auch nicht glaubhaft auf die Bühne bringen. Ich mag die Botschaft, die der Song vermittelt. Und ich glaube daran.

Wie sehen deine Pläne bis zum Eurovision Song Contest in Kiew aus? Wird es bis dahin neue Songs von dir geben?

Nein. Im Moment konzentriere ich mich ausschließlich auf meinen Auftritt für den Eurovision Song Contest. Das ist etwas absolut Großes und Einmaliges in meiner Karriere. Da will ich bestens vorbereitet sein. Danach sehen wir weiter, was passiert. Ich würde gerne weitere Songs und ein Album aufnehmen. Aber derzeit gilt meine ganze Aufmerksamkeit "I Feel Alive".

Wie sieht dein momentaner Tagesablauf aus?

Proben, Fotoshooting. Dann wieder Proben, Aufnahmen, Interviews. Und dann wieder Proben. Alles dreht sich im Moment nur darum. Aber es macht Spaß und ich genieße es. Jeden Augenblick davon. Auch wenn es manchmal ziemlich anstrengend ist.

Ist es ein Balanceakt für dich gleichzeitig zu singen und zu tanzen?

Glücklicherweise bin ich in guter physischer Verfassung. Dennoch arbeite ich an meiner Kondition, um Gesang und Tanz in gutem Einklang zu bringen. Ich renne und singe gleichzeitig. Das ist schon eine enorme Herausforderung für die Stimme. Aber ich denke, dass ich das ganz gut hinbekomme. Denn es ist natürlich außerordentlich wichtig, dass ich sauber singe und die Töne gut treffe.

Vielen Dank und viel Erfolg in Kiew.