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Valentina Monetta zum vierten Mal für San Marino

Es war abzusehen, dass sie dieses Vorhaben nicht lange durchhalten würde: Kein Eurovision Song Contest mehr. Doch nun ist sie zurück. Und dieses Mal sogar mit Verstärkung. Valentina Monetta. 2014, nach der bisher einzigen Finalqualifikation für San Marino, meinte die mittlerweile 42-jährige Sängerin, es sollen nun andere ran. Doch jetzt der Sinneswandel. Als am 12. März die Katze aus dem Sack gelassen war, brauchte es nicht viel Fantasie um zu wissen, wer hinter dem Song für Kiew steckt.

Ralph Siegel hat es mal wieder geschafft. Der Zwergstaat nimmt in diesem Jahr zum insgesamt achten Mal am Eurovision Song Contest teil. Fünf dieser Beiträge hat der Altmeister aus München verfasst, zum mittlerweile vierten Mal steuert Valentina Monetta den Gesang bei. Doch sie kommt nicht allein. Mit im "Gepäck" ist diesmal der US-amerikanische Musicaldarsteller Jimmie Wilson. Bekannt wurde er durch das von Michael Jackson produzierte "Sisterella" sowie in der Rolle des Barack Obama im Musical "Hope". Seine Tour brachte ihn nach Deutschland, wo er derzeit lebt. Nun wollen die beiden Vollblutmusiker Valentina und Jimmie ihre Kräfte vereinen und gemeinsam für San Marino ins Finale des Eurovision Song Contest 2017 einziehen.

Das Werk für Kiew heißt "Spirit Of The Night" und ist ähnlich wie San Marinos letztjähriger ESC-Beitrag eine Disco-Nummer. Serhat war mit Platz 12 im Semifinale 2016 nur knapp gescheitert. Ralph Siegel tat sicherlich gut daran beim Text diesmal nicht auf seinen alten Weggefährten Bernd Meinunger zurückzugreifen. Herausgekommen wäre sonst vermutlich wieder eine Weltverbesserungs-Nummer, die kein Mensch (mehr) braucht. Waren in den 80er  Jahren die Beiträge des ESC-Urgesteins Ralph Siegel innovativ und am Puls der (Schlager-) Zeit, sind seine Lieder in den letzten Jahren stets dieselben. Für den Text von "Spirit Of The Night" zeichnen diesmal Steven Barnacle und Jutta Staudenmayer verantwortlich.

Fazit dieser Nominierung ist, dass sich die ESC-Gemeinde über eine Rückkehr Valentina Monettas in den Schoß der Eurovisions-Familie freuen wird. Keine Frage. Die Sängerin musste sich vor geraumer Zeit sogar mit Anfeindungen auf ihrer Facebook-Seite auseinandersetzen, da einige ihrer angeblichen "Fans" es nicht verstehen konnten, dass ihr Leben nicht nur aus Eurovision Song Contest besteht. Hier verliert nun die Sängerin ein wenig an Glaubwürdigkeit. Aber noch viel mehr SMRTV. Die Fernsehanstalt beschwert sich seit Jahren über mangelnden Rückhalt sowie Desinteresse in der Bevölkerung. Ist dies verwunderlich? Die Musikszene San Marinos besteht nicht nur aus Valentina Monetta. Es sollten auch andere Künstler dieses Landes eine Chance erhalten Europa zu zeigen, was es musikalisch drauf hat. Vor allem kompositorisch. Und die Argumentation, Ralph Siegel hätte den besten Beitrag eingereicht ist ebenso abstrus. Er übernimmt wohl bereitwillig die entstehenden Kosten. Das ist alles. Denn auch das Duo Jalisse, Sieger von Sanremo 1997 mit "Fiumi di parole" sowie Italiens ESC-Teilnehmer im selben Jahr, hat vor einigen Jahren versucht für San Marino zum Eurovision Song Contest zu fahren. Sie hatten jedoch gegen Ralph Siegel keine Chance. Schade, dass hier die Musik auf der Strecke bleibt.


Schaffen sie es mit vereinten Kräften San Marino ins Finale zu singen?
Jimmie und Valentina können auf einen reichen Erfahrungsschatz von Ralph Siegel zurückgreifen. Und auch sie ist ja ein "alter Hase" im ESC-Zirkus.
Bild: © Claude Langlois