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Sängerin mit Handicap vertritt Russland in Kiew

Kurz vor Anmeldeschluss hat der russische Fernsehsender C1R am 12. März seine Teilnehmerin für den Eurovision Song Contest 2017 bekannt gegeben. Die seit ihrer Kindheit im Rollstuhl sitzende Julia Samoylova wird, sofern sie die ukrainischen Vorgaben erfüllt, den Titel "Flame Is Burning" singen.

Die am 7. April 1989 in Ukhta geborene Julia ist Sängerin, Komponistin und Texterin in Personalunion. Allerdings nicht für ihren Beitrag. Verantwortlich dafür zeichnen dieses Jahr Leonid Gutkin, Netta Nimrodi sowie Arie Burshtein, welche auch schon bei den Teilnahmen 2013 und 2015 mit im "russischen" Boot waren. Die Interpretin selbst hat in ihrer Karriere zahlreiche Höhepunkte zu verzeichnen. 2013 wurde sie bei X-Factor Zweite und gewann außerdem noch den "Alla Golden Star Award", benannt nach Superstar Alla Pugacheva. Zu internationalen Ehren kam Julia Samoylova 2014, als sie bei der Eröffnungsfeier der Paralympischen Winterspiele in Sotchi auftrat.

Die Liebe zur Musik hat Julia von ihrer Mutter mitbekommen. Außerdem hat sie gelernt sich selbst für sich einzusetzen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Mit der Teilnahme in Kiew geht für die 27-jährige ein Lebenstraum in Erfüllung. Allerdings war bei Bekanntgabe der Interpretin noch nicht klar, ob ihr Auftritt in Kiew mit den ukrainischen Vorgaben und Gesetzen konform geht. Denn diese besagen, dass kein Interpret in Kiew auf die Bühne darf, der die Annektierung der Krim durch Russland befürwortet bzw. dort aufgetreten ist. Außerdem bleibt zu hoffen, dass Julia musikalisch überzeugt. Und nicht aufgrund ihrer Behinderung Mitleidsstimmen erhält.


Julia Samoylova geht der Optimismus nie aus
Wollte schon immer vor einem "Meer von Menschen" auf der Bühne stehen. Nun hat die 27-jährige nach eigener Aussage den ganzen Ozean.
Bild: © Channel 1 Russia