Hallo Hannah. Hatte der letzte Platz mit „Straight Into Love“ irgendwelche negativen Einflüsse auf deine weitere Karriere?

Nein, nicht wirklich. Ich bin immer noch schwer beschäftigt mit Auftreten, Lieder schreiben. Ich habe sehr viel zu tun, so dass ich mich nicht beklagen kann (lacht).

Stimmt es, dass dein Eurovisionsbeitrag auch in Slowenien kein großer Erfolg war?

Leider ja. Ich denke, dass hing auch damit zusammen, dass ich, zum ersten Mal in der slowenischen Eurovisionsgeschichte überhaupt, intern von RTV SLO ausgewählt wurde das Land zu vertreten. Ich hatte somit keine Möglichkeit „Straight Into Love“ in einer Vorentscheidung zu präsentieren. Daher war es dann im Nachhinein sehr schwer den Song im Radio zu platzieren. Ich denke, dies wäre anders gewesen hätte es eine EMA gegeben. Allerdings wer weiß, ob ich dann gewonnen hätte. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so ausgehen würde, und ich Letzte werden würde. Aber so ist es nun mal und lässt sich nicht mehr ändern.

Deine Choreographie in Malmö war sehr futuristisch. Wer hat diese entwickelt?

Das Konzept habe ich zusammen mit Raay erarbeitet und umgesetzt. Da meine Begleittruppe alles professionelle und ausgebildete Tänzer sind, hat die Umsetzung nicht sehr lange gedauert. Wir haben immer wieder an Kleinigkeiten gearbeitet und verbessert, so dass wir gefühlt mehrere Tage und Nächte in Raays Studio verbracht haben. Und auf das Ergebnis sind wir alle nach wie vor sehr stolz. Zumindest auf die Umsetzung (lacht).

Du wurdest in den USA geboren und bist der Liebe wegen nach Slowenien gekommen. Was war das schwierigste für dich, dich an das Leben in einem anderen Land, weit weg von deiner Heimat, zu gewöhnen?

Ich denke, der Kulturschock war enorm, und das Leben in einem fremden Land ist eine enorme Herausforderung. Neben diesen natürlichen Anlaufschwierigkeiten war es von Anfang an sehr schön in Slowenien, so dass ich mich an das Leben dort sehr schnell gewöhnt habe und es sehr genieße mittlerweile.

Was denkst du ist besser am Leben in Slowenien als in den USA?

Da gibt es viele Gründe. Ich vermisse zwar meine Eltern und Großeltern, die in den USA leben. Ich persönlich genieße die europäische Art zu leben, den europäischen Lifestyle, welcher auch in Slowenien sehr gut zu genießen ist.

Wie kam der Kontakt zu Tinkara Kovač zustande, für die du den englischen Part von ihrem Eurovisionsbeitrag „Spet / Round and round“ geschrieben hast?

Slowenien ist sehr klein, daher sind wir uns bereits auf diversen Veranstaltungen über den Weg gelaufen. Wir mögen und respektieren uns gegenseitig. Ihr Produzent Raay und ich haben bereits früher zusammen gearbeitet. Als er das Lied geschrieben hat, hat er mich um den englischen Text gebeten, und so kam die Zusammenarbeit mit Tinkara zustande.

Würdest du als Interpretin noch einmal am Eurovision Song Contest teilnehmen, oder reicht dir diese eine, leider negative, Erfahrung?

Ich weiß es nicht. Als Interpretin wohl eher nicht. Es war zwar cool diese Erfahrung machen zu dürfen wenn man als Sängerin diese Möglichkeit bekommt. Natürlich spielen hierbei sehr viele Faktoren eine Rolle. Ich beobachte schon seit einigen Jahren, dass es für Slowenien sehr schwer ist gute Resultate zu erzielen. Ich hatte eine fantastische Zeit in diesen zwei Wochen in Malmö, und möchte diese auch nicht missen. Aber ich denke, nun sollen erst einmal andere ran.

Womit beschäftigst du dich zurzeit?

Ich werde mit meinem Mann den kommenden Sommer in Los Angeles verbringen. Ich bin gerade dabei eine neue Live-Band zusammen zu stellen und ein Programm auszuarbeiten für gemeinsame Auftritte in Slowenien, sowie in etwas abgewandelter Form für die USA. Ich habe bereits einen Produzenten in Amerika gefunden, der mit mir zusammen arbeiten möchte. Die Pläne stehen bereits fest. Wir werden uns zusammen setzen, und das Programm für den Sommer in den USA besprechen.

Gibt es derzeit Pläne ein Album aufzunehmen oder herauszubringen?

Im Moment nicht. Im Vorfeld es ESC habe ich unglaublich hart an meinem Auftritt und an meinem Lied gearbeitet. Es war sehr anstrengend. Daher gab es auch zu Hause in Slowenien kein neues Material. Ich habe zwar einige Lieder im Studio aufgenommen, diese sind jedoch noch nicht dazu bereit veröffentlicht zu werden. Aber der Zeitpunkt wird sicher kommen. Ich genieße es derzeit nicht so hart arbeiten zu müssen, dass ein Album erst einmal warten muss. Ich gebe mein Bestes für dieses Projekt hier in Kopenhagen, für Tinkara, und hoffe, dass sie mehr Erfolg haben wird als ich. Ich genieße es, für meine weiteren Karriereschritte die Möglichkeit zum Experimentieren zu haben. Daher liegen erst einmal hier meine Prioritäten.

Welches ist deine schönste oder deine verrückteste Erinnerung an Malmö?

Ich denke, es sind die vielen Menschen die ich getroffen habe. Wir hatten unheimlich viel Spaß zusammen. Diese Menschen sind so offen und aufregend. Es mag ein Klischee sein, aber es ist einfach toll, wenn so viele Länder zusammen kommen und eine große Party feiern. All diese positive Energie zu spüren war das schönste an dieser Zeit.

Stimmt es, dass du für die Vorentscheidung in Moldau 2014 ein Lied eingereicht hast?

Ja, das stimmt. Es kam sogar bis ins Fernsehhalbfinale, schied dort aber leider aus. Es war das gleiche Komponistenteam wie für Tinkaras Lied.

Der Eurovision Song Contest ist in den Vereinigten Staaten weitestgehend unbekannt. Was haben deine Familie und deine Freunde in den USA dazu gesagt, dass du in diesem Wettbewerb antrittst? Konntest du ihnen erklären, worum es beim ESC geht?

Ja. Ich habe selber schon als Kind von diesem Wettbewerb gehört, da es einige Interpreten gab, die auch in den USA Erfolge feiern konnten. Meine Eltern und meine Freunde wissen, dass es ein großes europäisches Songfestival ist. Ich hatte es selber noch nie gesehen, bis ich vor sieben Jahren nach Slowenien kam. Erst da habe ich verstanden, worum es beim ESC wirklich geht. Wie groß es ist, was dieses Festival für eine Bedeutung hat. In den USA wird diese Veranstaltung leider nicht übertragen, allerdings weiß ich von einigen Freunden und Mitgliedern meiner Familie, dass es einige über das Internet verfolgen.

Danke, dass du dich meinen Fragen gestellt hast, und alles Gute für deine weiteren Pläne.