Hallo Roberto. Schön dich zu treffen. Wie kam der Entschluss zustande an „The Voice“ in Belgien teilzunehmen?

Es war so eine Art „lustiges Spiel“ mit meinem besten Freund. Ich wollte einfach eine neue Erfahrung machen, in einer großen Show, vor großem Publikum und mich einer neuen, professionellen Herausforderung stellen. Das brachte mich zu „The Voice“.

Kam der Sieg in diesem Wettbewerb überraschend, oder hast du damit gerechnet?

Nein, ich habe absolut nicht damit gerechnet. Das habe ich erst in dem Moment realisiert, als das Ergebnis im Finale bekannt gegeben wurde, und ich der Sieger war. Das war wirklich ein unglaublicher Moment.

Als das Angebot zur Teilnahme am Eurovision Song Contest 2013 kam, war das „Ja“ eine spontane Entscheidung aus dem Bauch heraus für dein Land zu singen, oder musstest du lange darüber nachdenken?

Dieser Entscheidungsprozess musste erst einmal reifen. Ich machte mir Gedanken über das, was ich bisher erreicht hatte. Ich wollte das Beste für meine weitere Karriere, und keinen Fehler begehen. Schließlich erkannte ich, dass die Möglichkeit der Teilnahme am Eurovision Song Contest eine großartige Chance ist mich weiter zu entwickeln. Es war für mich eine große Herausforderung für mein Land an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass es eine großartige Erfahrung war. Nach Malmö bin ich voller Stolz und mit breiter Brust nach Belgien zurück gefahren.

Das konntest du auch mit Recht. In der Vorentscheidung in Belgien, die im Radio übertragen wurde, hattest du bei „Love kills“ noch deutlich hörbare Probleme bei den hohen Tönen. Wie lange hast du daran gearbeitet, bis es so perfekt klang wie in Malmö?

Ich muss dazu sagen, dass ich zum Zeitpunkt der Vorentscheidung krank war und es mir sehr schlecht ging. Diese fand morgens statt, und das ist ohnehin nicht so ganz meine Zeit. Ich habe an „Love kills“ wirklich sehr hart und intensiv gearbeitet. Es ist ein äußerst schwieriger Song. Ich habe wirklich jeden Tag sehr hart gearbeitet, habe jeden Tag jedes Wort wiederholt und wiederholt. Es war wirklich sehr schwer immer wieder dieses Lied und die hohen Töne Tag für Tag singen zu müssen. Aber auf das Ergebnis bin ich immer noch wahnsinnig stolz.

Würdest du dich als einen Perfektionisten bezeichnen? Auch bei „Eurovision in Concert“ in Amsterdam hast du deinen Auftritt abgebrochen, weil du den Einsatz zu „Love kills“ verpasst hattest.

Ja, absolut. Ich mag keine schiefen Töne, überhaupt nicht.

Wer zeichnete für die Songauswahl in der belgischen Vorentscheidung verantwortlich? Hast du darüber entschieden, das belgische Fernsehen, oder war es eine gemeinsame Entscheidung?

Am Anfang gab es etwa 30 Lieder, die aus verschiedenen Ländern eingereicht worden waren. Daraus haben wir im Team zwölf Lieder für die Vorentscheidung ausgewählt, die in die engere Wahl kamen. Zu guter Letzt blieben dann noch drei Titel übrig über die das Publikum entscheiden durfte.

Kannst du die Gefühle beschreiben vor so einer großen Kulisse wie in Malmö zu singen? Du hast dich nach deinem Auftritt ja auch unheimlich über die Reaktion des Publikums gefreut.

Ich war vor meinem Auftritt unheimlich nervös und aufgeregt. Ich verspürte eine schwere Last auf meinen Schultern, weil es das erste Mal für mich war vor so vielen Leuten aufzutreten. Es war sehr hart. Aber nach dem Finale wich die Anspannung großer Erleichterung und Ruhe. Ich war einfach von den Emotionen überwältigt.

Wie hat sich dein Leben seit Malmö verändert?

Es hat sich sehr viel verändert. Ich habe mein zweites Album sowie eine neue Single veröffentlicht. Ich habe die Möglichkeit mit vielen bekannten Musikern und Komponisten in Belgien zusammen zu arbeiten. Meine Teilnahme in Malmö hat mir sehr viele Türen geöffnet.

Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit, wenn du nicht auf der Bühne stehst?

Da muss ich erst einmal überlegen… Vieles. Ich treibe Sport, bin viel mit meinem Bruder zusammen, der ein eigenes Restaurant betreibt. Ich sitze oft am Klavier und schreibe Lieder. Das ist es im Großen und Ganzen.

Deine Choreographie in Malmö war äußerst ungewöhnlich und ausgefallen. Besonders die zwei Damen im Hintergrund zogen viele Blicke auf sich. Wer hatte die Idee dazu?

Ein Team bestehend aus sieben Personen hat dieses Konzept entwickelt. Meine Aufgabe war es hervorragend zu singen, das Tanzen war den beiden Damen überlassen, die es meiner Ansicht nach perfekt umgesetzt haben. Da ich kein Tänzer bin wurde ein Trainer für die beiden Ladies engagiert, der die Choreographie mit ihnen umgesetzt hat. Ich fand, dass dadurch mein Lied und die Gefühle, die der Song und ich vermitteln wollten, hervorragend umgesetzt wurden. Es war perfekt.

In meinen Augen ist dein 12. Platz zwar ein großer Erfolg, dennoch bist du für mich einer der Gewinner dieses Wettbewerbs in Malmö. Glaubst du, du hast den 12. Platz wegen den beiden Damen hinter dir erreicht, oder glaubst du, ohne sie wärst du noch weiter vorne gelandet?

(Lacht) Ich glaube, wir haben den 12. Platz erreicht, weil wir einfach ein gutes Team waren. Die Symbiose aus meinem Gesang, dem Chor und den zwei Ladies hat den Ausschlag dafür gegeben. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat aus dem Ganzen.

Vielen Dank Roberto, und weiterhin sehr viel Erfolg in deiner Heimat.