Ähnlich spät wie 2016 wurde auch 2017 der Song Bulgariens für den Eurovision Song Contest bekannt gegeben. Nur mit dem Unterschied, dass es mit dem Interpreten ebenso lange gedauert hat. Poli Genova stand vergleichsweise früh als bulgarische Interpretin für Stockholm fest. Nun sendet das Land am Schwarzen Meer den erst 17 Jahre alten Kristian Kostov ins Rennen um die europäische Popkrone. Die Komponisten sind gute alte Bekannte.
Mit Platz 4 aus dem letzten Jahr sind die Fußstapfen, in die der junge Sänger tritt, äußerst groß. Um einen ähnlichen Erfolg wie 2016 zu erreichen konnte BNT erneut das gleiche Komponistenteam wie in Stockholm mit ins Boot nehmen. "Beautiful Mess" stammt aus der Feder von Borislav Milanvo aus Bulgarien, Sebastian Armann aus Österreich sowie von Joacim Bo Persson aus Schweden.
Kristian Kostov wurde am 15. März 2000 in Moskau als Sohn eines bulgarischen Vaters und einer kasachischen Mutter geboren. Vor drei Jahren erreichte er die Finalrunde von "The Voice Kids" in Russland. Sein damaliger Mentor war ESC-Sieger Dima Bilan, der Kristian bis in die Finalrunde begleitete. Noch heute ist der 17-jährige voll des Lobes: "Dima ist einfach großartig. Er hat mich dazu gebracht Woche für Woche alles aus mir herauszuholen. Er ist eine Inspiration für mich. Ohne ihn hätte ich es nicht so weit gebracht."
"Beautiful Mess" ist im Vergleich zu "If Love Was A Crime" ein eher getragenes und nicht so sehr eingängiges Lied. Zur Wahl seines Beitrages gibt Kristian folgende Erklärung: "Mein Lied ist authentisch und transportiert die Gefühle, die ich gerne zum Ausdruck bringen möchte, perfekt. Und das hat Borislav Milanov umsetzten können. Wir haben viel miteinander gesprochen und nun kann ich sagen, "Beautiful Mess" ist ein Song mit tiefer Bedeutung. Abgesehen davon werden meine Fans sicher überrascht sein von dieser neuen Entwicklung. Darauf bin ich schon sehr gepannt."
Auch die bulgarische Delegationsleiterin Joana Levieva-Sawyer, gebürtige Britin, ist voll des Lobes ob des Resultats und der Bemühungen um den diesjährigen bulgarischen Beitrag: "Ich bin überrascht, dass uns trotz der hohen Anforderungen so viele Vorschläge erreicht haben. Ich denke, das war auch der Grund, warum wir so viele interessante Beiträge bekommen haben. Daher fiel uns die Wahl äußerst schwer. Jeder Song, der in der finalen Phase zur Auswahl stand, wäre würdig gewesen Bulgarien zu vertreten. Daher bin ich für die kommenden Jahre zuversichtlich, dass wir ein ähnliches Level auch in Zukunft halten können." Mit dieser Aussage geht jedoch ein kleiner Beigeschmack einher. Es ist verständlich, dass Bulgarien nach dem 4. Platz und dem großartigen Zuspruch 2016 mehr will. Dennoch ist es sicher kein Zufall, dass die Wahl auf dasselbe Komponisten-Team wie im letzten Jahr fiel.