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132 potenzielle Beiträge für Söngvakeppnin 2019

Die isländische Fernsehanstalt RÚV hat am 25. Oktober bekannt gegeben, dass insgesamt 132 Beiträge gezählt wurden, die für das Land im Nordatlantik in Tel Aviv an den Start gehen wollen. Eine Jury hat nun die Aufgabe, die 122 Beiträge zu finden, die nicht würdig sind, für Island beim Eurovision Song Contest 2019 an den Start zu gehen.

Der Start in die Eurovisions-Saison 2019 war auf Island eher holprig. Kurz nach dem Sieg von Netta in Lissabon wurden Stimmen laut, den kommenden ESC in Israel zu boykottieren. Grund waren die jüngsten kriegerischen und anti-humanitären Handlungen auf dem Gaza-Streifen. Ein Herr namens Árni St. Sigurðsson hatte eine Petition verfasst und über 22.000 Unterschriften gesammelt, die RÚV aufforderten, einen Eurovision Song Contest auf israelischem Boden zu boykottieren. Selbst Páll Óskar, Islands ESC-Ikone, sprach sich für einen Rückzug aus. Und in seinem Fahrwasser auch noch weitere humanitäre Einrichtungen des Landes. Zwischenzeitlich stand sogar eine Verlegung des ESC 2019 an die zweit- bzw. drittplatzierten Länder aus Lissabon, Zypern und Österreich im Raume. Wasser auf diese Mühlen gossen sogar noch die USA. Durch die Anerkennung von US-Präsident Donald Trump Jerusalems als israelische Hauptstadt, und der damit verbundenen Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem, hatte auch dies Auswirkungen auf unseren geliebten Wettbewerb. Wie dem auch sei, die Isländer lieben den Wettbewerb, sämtliche Boykott-Drohungen waren versandet, der Inselstaat ist beim Eurovision Song Contest 2019 mit von der Partie. Wer weiß, vielleicht ist Israel auch diesmal ein gutes Pflaster. 1999 war Island das erste Mal in seiner Geschichte auf dem Treppchen gelandet. Platz 2 für Selmas "All Out Of Luck" war das bis dato beste Ergebnis. Vielleicht ist diesmal ein ähnlich gutes Resultat drin.

Die offizielle Anmeldung ging bei der EBU am 13. September ein. Startschuss zur Einreichung von potenziellen Beiträgen war der 20. September, Deadline schließlich am 22. Oktober 2018. RÚV nahm auch das deutsche Erfolgsrezept aus dem letzten Jahr auf und veranstaltete extra ein Songwriter-Camp. Außerdem wurden erfolgreiche, isländische Interpreten dazu eingeladen Lieder für den Wettbewerb einzureichen. Als künstlerischer Leiter für "Söngvakeppnin 2019" konnte der weltbekannte Tänzer und Choreograph Lee Proud gewonnen werden. Nach vier Jahren Nicht-Final-Qualifikation soll nun alles unternommen werden, um Island wieder in die Erfolgsspur zu bringen.

Stolz wurde nun das Ergebnis präsentiert. 132 Beiträge haben den Weg gen Reykjavik in die Sendezentrale von RÚV gefunden. Davon werden, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, zehn anstatt zwölf Interpreten um die Ehre streiten Island beim größten Musikfestival der Welt zu vertreten. Jeweils fünf Beiträge treten in den beiden Halbfinals am 9. und 16. Februar gegeneinander an. Zwei aus jeder Vorrunde werden sich für das Finale am 2. März qualifizieren. Das schon, traditionsgemäß, in der Laugardalshöllin in Reykjavik stattfinden wird. Es wird wieder sicher eine große Familienfeier in der Basketball-Halle geben. Mit diesmal hoffentlich dem richtigen Sieger. Denn trotz einer grandiosen vokalen Leistung war schon im Vorfeld abzusehen, dass der altmodische Beitrag "Our Choice" von Ari Ólafsson nicht den Weg ins Finale von Lissabon finden wird.


Findet Island 2019 in die Erfolgsspur zurück"
Seit 2014 mit Pollapönk standen die Isländer nicht mehr im Finale des ESC
Bild: © RÚV